Erneut zu viele Fehler

„Nicht akzeptabel“: Zorniger findet klare Worte für die Abwehrleistung seiner Mannschaft

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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4.5.2024, 19:19 Uhr
Früh im Spiel lag die Spielvereinigung mit 0:2 zurück - beiden Gegentreffern waren schlimme Abwehrfehler vorausgegangen.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink/Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Früh im Spiel lag die Spielvereinigung mit 0:2 zurück - beiden Gegentreffern waren schlimme Abwehrfehler vorausgegangen.

Gerade einmal fünfzehn Minuten waren gespielt, da musste Jonas Urbig bereits zum zweiten Mal den Ball aus den Maschen holen. Bei beiden Gegentreffern war der Fürther Keeper chancenlos - im Gegensatz zu seinen Vorderleuten. Vor dem 1:0 durfte erst Gomez ungestört initiieren, bevor Helgason ungedeckt am Elfmeterpunkt zum Abschluss kam. Dem 2:0 war - wie schon so oft in dieser Saison - ein haarsträubender individueller Fehler vorausgegangen: Oualid Mhamdi missglückte ein Querpass völlig, Gomez spritzte dazwischen und schickte Philippe auf die Reise, der von der Mittellinie aus alleine auf Urbig zulaufen durfte.

Alexander Zorniger fand auf der Pressekonferenz nach der Partie klare Worte für das Abwehrverhalten seiner Elf - und zog eine Parallele zum Spiel gegen Wehen Wiesbaden in der Vorwoche, als das Kleeblatt ebenfalls früh mit zwei Toren ins Hintertreffen geraten war. "Es ist eigentlich nicht akzeptabel, dass wir zweimal in zwei Spielen durch krasse individuelle Fehler in Rückstand geraten", ärgerte sich der Fürther Coach. Auch, als er auf den Treffer zum 3:3 zu sprechen kam, sparte Zorniger nicht mit Kritik - als "nicht zweitligatauglich" rügte er die Defensive, die trotz Überzahl noch den Ausgleich kassierte.

Mangelnde individuelle Qualität? Auch kollektive Lösungen funktionieren oft nicht

Ungewöhnlich hart ging Zorniger auf das individuelle Niveau seiner Schützlinge ein: "Dieses Verteidigen mit allem, was mir zur Verfügung steht, ist natürlich nur bedingt in der Qualität drin. Wir machen das immer wieder ganz gut als Team, aber individuell war es heute eher schwierig", so die Analyse des Coaches. Nur Gideon Jung nahm Zorniger aus seiner Kritik explizit aus.

Zorniger bemängelte also individuelle Qualität, die nach kollektiven Lösungen verlangt. Bereits in den letzten Wochen hatte der Coach vor den Spielen immer wieder betont, dass seine Spieler "aufeinander aufpassen" müssten, um die Ergebnisse wieder erfolgreich gestalten zu können - nach der Partie gegen Braunschweig nannte er ein explizites Beispiel: "Wenn ich weiß, dass Damian Michalski einer der kopfballstärksten Spieler der Liga ist, aber in der Geschwindigkeit Defizite hat, muss ich ihn schützen. Dann muss ich aber auch wissen, aus welcher Position heraus ich ihn schützen kann", stellte der Trainer fest.

Personalsorgen en masse - jetzt fällt auch noch Maxi Dietz aus

Dass der Fürther Hintermannschaft es in den vergangenen Partien zu selten gelungen ist, "aufeinander aufzupassen", begründete Zorniger auch mit den großen Verletzungssorgen in der Defensive. Diese dürften in den kommenden Wochen nicht geringer werden, denn Maxi Dietz, der bereits nach fünf Minuten ausgewechselt werden musste, hat sich wohl eine "schwerere Muskelverletzung" zugezogen.

Die Fürther Personalsituation in der Defensive wird sich demnach auch vor dem Spiel beim 1. FC Magdeburg nicht entspannen. Einmal mehr muss die Abwehr über mannschaftliche Geschlossenheit verteidigen. Hauptsache, sie verteidigt besser als in den letzten Wochen - und besser als am Samstagnachmittag gegen Braunschweig. Das hofft auch Alexander Zorniger: "Du musst verteidigen in dieser Liga. Und das haben wir heute eindeutig nicht gemacht."

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